Jean-Jaures-Hof
Sockelsanierung Wien 11, Jean Jaurs-Hof - Neilreichgasse, Wohnhausanlage der Stadt Wien
- 444 Wohnungen
- 18.617 m2 Wohnnutzfläche
- Aufzugseinbauten
- Büro Architekt Riesenhuber
Ausführende Architekten
- Baubetreuung
- Mieterbetreuung
- Planung
- örtliche Bauaufsicht
Ausgeführte Arbeiten
Geschichte
Der Jean Jaures Hof, zwischen 1926 und 1929 erbaut, gehört zu den bedeutendsten Wohnbauten dieser Art aus der Zwischenkriegszeit. Mit seiner geschlossenen Blockbauweise ist er ein besonders eindrucksvolles Beispiel für die soziale Architektur dieser Epoche. Im Rahmen des Sanierungsprogrammes der Stadt Wien wurde dieser Hof nun revitalisiert. Den besonderen Reiz dieser Wohnanlage machen zwei große, mit altem Baumbestand versehene Innenhöfe aus, die auch heute noch zu der besonders hohen Wohnqualität beitragen.
Mieterbetreuung
Zu diesem Zweck richtete man 1994 vor Ort ein Mieterbetreuungsbüro ein, um auf diesem Wege die Mieter in die Planung miteinzubeziehen. Aufgrund dieser engen Zusammenarbeit mit den Betroffenen entsanden aus ursprünglich 350 Kleinwohnungen 140 neue zwei- bis Vierzimmerwohnungen mit verfliesten Bädern und Fernwärme-Zentralheizungen.
Modernisierung
Die ursprünglich sehr zahlreich vorhandenen Kleinwohnungen entsprechen nicht mehr den heute gültigen sozialen Anforderungen an ein möglicht gestreutes Angebot von Wohnungsgrößen. Das vordringlichste Anliegen der Planung im Rahmen der Revitalisierung sah daher Wohnungszusammenlegungen in größerem Umfang vor. An infrastrukturellen Maßnahmen wurde die Fernwärme eingeleitet, der Kanal instand gesetzt beziehungsweise erneuert, alle Wohnungen auf vollelektrifizierte Haushalte mit zentraler Drehstrom-Zählung umgerüstet und die Wassersteigleitungen erneuert und vergrößert.
Sockelsanierung
Die Fassaden erhielten, selbstverständlich nach den Grundsätzen des Denkmalschutzes, einen neuen wärmedämmenden und strukturierten mineralischen Putz. Insgesamt 2.000 Fenster wurden durch moderne Holz-Alu-Fenster mit Wärmeschutz- beziehungsweise Schallschutzglas ersetzt. Sämtliche Dachflächen wurden mit Unterdach versehen und neu gedeckt und die oberste Geschoßdecke wurde wärmegedämmt. Weiters stattete man auch die restlichen Stiegenhäuser mit Aufzügen aus.
Baukosten
Die Baukosten halten sich mit 150 Mio. Schilling im beantragten Rahmen. Dazu wurden 71 Mio. Schilling an Förderungsmitteln vom Wiener Bodenbereitstellungs- und s Stadterneuerungsfond zugeschossen und 3,5 Mio. Schilling sind von der MA 7 für denkmalpflegerischen Mehraufwand bereitgestellt worden. Von der Stadt Wien wurden ohne Belastung der Mieter die fehlenden Aufzüge eingebaut.
Stadt Wien
Die Stadt Wien, mit ihren magistratischen Dienststellen der MA 27 und der MA 52, der Wiener Bodenbereitstellungs- und Stadterneuerungsfonds und das Bundesdenkmalamt haben wesentlich zum Gelingen dieser Sanierung beigetragen. Eine besondere Anerkennung muss aber den Mietern ausgesprochen werden, die während der 26 Monate andauernden Bauzeit erhebliche Abstriche an ihrer Lebensqualität in Kauf nehmen mussten und dennoch bis zum Schluss mit einer Reihe von Anstrengungen mitgearbeitet haben.